Donnerstag, 19. März 2009

Immernoch nicht GANZ routiniert

(Part two of German ramblings. You know the drill.. ;) )

Guten Morgen/Nachmittag/Abend.... wasauchimmer!

Zeitzonen sind verwirrend und machen Dinge unnötig kompliziert. Alles könnte so schön einfach sein, wenn die damals mit der Erde als Scheibe nur Recht gehabt hätten. Aber neeeein... jetzt müssen wir uns mit Zeitunterschieden und Jetlag (das ist ja bei mir schon eine Weile vorbei, aber trotzdem!) herumschlagen.

Aber nun gut, hilft allet nüscht - wie wir in Berlin sagen - in diesem Sinne geht's jetzt also weiter mit der allgemeinen Melbourne-Zusammenfassung:

Die University of Melbourne ist - wie im anglophonen Bereich zu erwarten - eine Campus-Uni. Sprich: ihre Gebäude befinden sich (fast) alle auf einem einzigen Grundstück, das allein ihr zur Verfügung steht. Ich bin ja schlecht im schätzen, aber ich würde sagen, man bräuchte von einem Ende zum Anderen je nach Lauftempe zwischen 10 und 20 Minuten. Karte hier.

Wie hoffentlich auf den Photos von vor einigen Wochen zu erahnen, ist die Architektur eine wilde Mischung aus alten und neuen Gebäuden (ich schätze mal vorsichtig und sage Klassizismus und Bauhaus-Modern), die aber doch irgendwie harmonieren. Alles in allem merkt man, dass die UoM wesentlich mehr Geld als z.B. die Humboldt Universität hat, was momentan natürlich gut ist, aber bei Rückkehr vielleicht etwas frustrierend werden kann.

Meine Kurse... ich belege momentan:

Language in Aboriginal Australia (Sprache im Australien der Aboriginees - Linguistik und Anthropologie gemischt. Sehr interessant, tolle Dozentin, die völlig hinter ihrem Fach steht und das ganze mit Leidenschaft unterrichtet - und es kommt mir mein anthropologisches Wissen von meinem angefangenen Studium zu Gute. Wer hätte das gedacht?)

Creative Writing: Ideas and Practice / Writing through Character (Kreatives Schreiben: Ideen und Übung / Schreiben "durch" Charaktere - Letzteres lässt sich schlecht übersetzen. Es sind zwei Kurse, wobei der Erste ein Einführungskurs und der Zweite eher "fortgeschritten" ist. Prinzipiell laufen beide aber sehr ähnlich ab. Es gibt Fachtexte und Werke bekannter Autoren zu lesen, die dann auf bestimmte Gesichtspunkte hin untersucht werden [idealerweise so, dass es unserem eigenen Schreiben zu Gute kommt]. Außerdem wird natürlich auch eine Menge geschrieben, dass dann in der Runde besprochen/sachlich kritisiert und diskutiert wird. Man kann es sich als einen anspruchsvollen Schreibzirkel mit Abgabeterminen vorstellen. Ich denke, daraus werde ich viel für mich selbst mitnehmen können. Außerdem macht es Spaß, so. ;) )

Spanish Intermediate (Spanisch "Mittelstufe" - wie angedroht setze ich mein Sprachstudium fort. Die Dozentin ist super, das Level allgemein aber irgendwie merkwürdig. Es gibt viele im Kurs, die die einfachsten Sachen nicht verstehen, dennoch redet die Dozentin in mittelschnellem Tempo und konsequent auf Spanisch. Es ist mir bei einigen unbegreiflich, wie die in den Kurs gekommen sind.. Ich komme gut mit; mein altes Problem des freien Sprechens zeigt sich aber wieder. Hoffentlich gibt sich das noch... mein Hörverständnis hat sich jedenfalls über die letzten Monate dank intensivem Hörspielhören etc. SEHR verbessert.)


Momentan gibt es die meisten Abgabetermine für die Kreatives Schreiben-Kurse. Ein Mal pro Woche muss ich zwar auch Aufgaben für Spanisch abgeben - das nimmt aber verhältnismäßig wenig Zeit in Anspruch. Demnächst ist allerdings die erste Semesteraufgabe für das Aboriginee-Fach dran... mit Quellensuche und allem... huiuiui...

Gestern hatte ich ein Vorstellungsgespräch am (schon mal erwähnten) Scotch College - erfolgreich. Ab Ende April werde ich voraussichtlich 4 (Schul-)Stunden pro Woche dort als Fremdsprachenassistent arbeiten. Das sind 50€ mehr pro Woche, die ich sehr gut gebrauchen kann. Das Ganze läuft bis mindestens November, wurde mir versichert; die zuständigen Lehrkräfte (die, die ich bisher getroffen habe, die auch gleichzeitig Fachbereichsleiter sind) sind sehr nett und entgegenkommend und das College (das eigentlich eher eine High School - unsere weiterführende Schule ist).... beeindruckend! Und das liegt nicht nur daran, dass die Schuluniformen einen (als Deutschen zumindest) doch irgendwo in der Zeit zurückversetzen. Das Gelände ist riesig, wirkt altehrwürdig und irgendwie erwarte ich jeden Moment, dass ein 20er Jahre Automobil um die Ecke gefahren kommt. Eine andere Welt...

So, und nach dem ganzen BLAH kommt jetzt noch was Irres:
Dieses Wochenende gehe ich SURFEN! HA! Ich hab's mir versprochen und die Uni hat einen Surfclub, insofern habe ich keine Ausrede. Wie gehen für 2 1/2 Tage campen (könnt ihr euch mich beim campen vorstellen??) - der Club stellt Lehrer, Anzug, Brett und Essen für einen SEHR moderaten Preis (inklusive 12€ Mitgliedsgebühr habe ich knapp 80€ bezahlt, was für Campingplatzmiete, Vollverpflegung und 2 Unterrichtsstunden echt in Ordnung ist) und ich freu mich. Das Wetter soll super werden... sprich: ich werde eine Menge Sonnencreme brauchen, aber das ist schon ok. Stichwort wasserfest. Ich sollte mir eine Liste machen.

James und Janine (Freunde, die ihr durch eine merkwürdige Verkettung von Umständen aus Deutschland kenne, obwohl sie Australier sind) haben mir ihre Campingausrüstung geliehen - es kann also losgehen. YAY!

Anscheinend ist die Gegend (Torquay Foreshore) eine DER Surfgegenden weltweit, insofern werd ich also damit protzen können (auch wenn ich den Großteil der Zeit wohl UNTER Wasser verbringen werde).

.... und bevor jemand in Panik gerät: an öffentlichen Stränden etc. gibt es ständige Wasserüberwachung durch Küstenwache und Rettungsschwimmer, so dass Leute weder ertrinken noch von Haien gefressen werden.

So, und jetzt muss ich Unizeug machen.
Der nächste Eintrag kommt sicher am Sonntag oder Montag.

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