Mittwoch, 11. Februar 2009

Reise Teile 1 + 3

(Ich habe abwechselnd auf Deutsch und Englisch geschrieben. Die jeweiligen "Zwischenteile" gibt's eins weiter oben im englischen Beitrag)

15:00 - im ICE zwischen Fulda und Hanau
Musik: Inland Territory, Vienna Tengs neues Album. "Stray Italian Greyhound" muss für Bahnfahrten geschrieben worden sein, so gut passt die Dynamik.

Soweit gab es keine Komplikationen, aber viel konnte wohl auch noch nicht schiefgehen. Selbst ich hätte Probleme, bei nur einer Station Entfernung zum ICE-Bahnhof zu spät zu kommen. Hatte sogar noch Gelegenheit, meinen letzten Berliner MOTZ-Verkäufer mit einem "Nein, danke." (einem? na eher fünf, der war von der hartnäckigen Sorte) abzuwimmeln. Ob ich die vermissen werde? Hmm... wahrscheinlich nicht, aber man weiß ja nie.

Es regnet, der Himmel hängt tief und neblig-nichtssagend über der bergigen Landschaft und ich nehme Abschied. Wahrscheinlich werde ich mir genau das bald zurückwünschen, während ich bei 40°C vor mich hin schmelze. Der Mensch als solcher ich ja prinzipiell nie zufrieden - andererseits reicht es mir auch wieder mit Winter und was Downunder als Herbst durchgeht (der steht ja dort inzwischen vor der Tür) wäre bei uns wohl ein besonders milder Frühling.

Sollte ich in Zukunft nur über das Wetter reden, passiert entweder zu viel oder nichts. Ich werde mich bemühen, das Thema kurz zu halten, sonst drifte ich noch in belangloses Postkarten-Gelaber ab.

Wie genau ich die Sprachenaufteilung gestalten will, weiß ich noch nicht. Zur Not gibt es ja die Übersetzungsbox auf der rechten Seite oben. Einfach Text einfügen und English -> German auswählen... das ist zwar selten exakt, aber vielleicht ganz günstig zur Unterstützung. (Selbstverständlich ist das Ganze hier nur ein perfider Plan, um wahlweise entweder die Sprachkompetenzen der Leser zu verbessern oder euch in den Wahnsinn zu treiben. Ich bin mir sicher, dass ihr inzwischen selbst drauf gekommen seid.)



00:47 / 8:47 (nächster Tag) - in der Nähe von Novosibirsk, Russland; 11km Höhe, fast Schallgeschwindigkeit

Musik: gerade keine, aber vorhin gab es japanischen Pop (Mika Nakashima) aus dem Bord"radio" und danach ein wenig Babygequengel. Ach, da fängt sie schon wieder an...

Ich hatte ganz vergessen, wie laut Fliegen ist. Das ist natürlich kein Wunder: bei Geschwindigkeiten von bis zu 980km/h kommt die umgebende Luft gar nicht umhin sich ob der Störung zu beschweren. Würde ich auch, wenn ich die Luft wäre.

Ich habe beschlossen, dass es jetzt tatsächlich Seouler Zeit ist und es sich bei dem Wechsel um eine besonders motivierte Zeitumstellung handelt. Mein Magen war am leichtesten zu überzeugen; der hätte jetzt gern Frühstück.

Apropos: das Essen an Bord war sehr gut. Natürlich ist es immer noch Flugzeugnahrung und dementsprechend... sagen wir platzeffizient verteilt, aber letztendlich kann ich wirklich nicht meckern. Überhaupt ist der Service von Korean Air überdurchschnittlich gut; und das sage ich nicht nur, weil nichts als deren Können und der Glaube an die Technik mich weiterhin 11km über dem Boden hält.

Sie hatten mich ja eigentlich schon für sich gewonnen, als sie die gesüßten Erdnüsse reichten, aber als dann noch kostenloser Wein und ein Wohlfühlpaket samt Kuscheldecke, Socken, Schlafaugendingens und Reisezahnbürste dazu kam, war ich kurz davor, einzuziehen. Dass die Stewardessen zu 90% bei Korean's Next Top Model mitmachen könnten, hat selbstverständlich nichts damit zu tun.

Noch 3 1/2 Stunden Flugzeit. Versuche ich, noch ein wenig zu schlafen (wo sind doch gleich die Ohropax), hoffe ich auf Frühstück oder schnappe ich mir eine der Brezeln, die ich in weiser Voraussicht noch beim Ditsch gekauft habe? Entscheidungen, Entscheidungen...

Oh, und ich hatte einen Notausgangsplatz. Das heißt: so viel Beinfreiheit, dass ich hätte 2,50m groß sein müssen um ans andere Ende zu stoßen! :D

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